Chemische Experimente    

Experiment des Monats
August 2008

Die oszillierende Joduhr


Oszillierende Reaktionen sind Beispiele für chaotische Systeme. Hierzu zählen, neben der Belousov-Zhabotinsky-Reaktion und dem Pulsierenden Sektglas auch die hier vorgestellt Oszillierende Joduhr.

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Geräte und Chemikalien:
Magnetrührer, Becherglas oder Erlenmeyerkolben (oder anderes Glasgefäß, ca. 400-500 ml), Meßzylinder, 3 Bechergläser (250 ml).
Kaliumiodat, 1 M Schwefelsäure, Malonsäure, Mangan(II)sulfat Monohydrat, 10%ige Wasserstoffperoxid-Lösung (nicht stabilisiert!), 1%ige Stärke-Lösung.

Durchführung:
Zunächst werden drei Lösungen hergestellt:
(1) 1,6 g Kaliumiodat + 10 ml 1 M Schwefelsäure in 100 ml Wasser
(2) 1 g Malonsäure, 1,5 g Mangansulfat + 10 ml Stärke-Lösung in 100 ml Wasser
(3) 135 ml 10%ige Wasserstoffperoxid-Lösung
Die drei Lösungen werden in das Becherglas gegeben. Die Lösung muß nun ständig gerührt werden. Nach kurzer Zeit beginnt eine blau-weiße Oszillation.

Erklärung:
Durch die Malonsäure wird Iodat zu elementarem Iod und Iodid reduziert. Dabei bilden sich u.a. I3-Ionen, die sich in Stärke-Moleküle (Amylose) einlagern und die Blaufärbung hervorrufen. Durch Wasserstoffperoxid werden Iod und Iodid wieder oxidiert. In diesem System laufen zahlreiche Einzelreaktionen ab, wobei insbesondere die Iod-Konzentration stark schwankt und somit zur sichtbaren Oszillation führt.

Gefahren: ätzend gesundheitsschädlich brandfördernd
Schwefelsäure ist ätzend, Malonsäure gesundheitsschädlich; Natriumiodat wirkt brandfördernd.

Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum Schwermetallabfall.

Hinweise:
Bei dieser Durchführung darf das Wasserstoffperoxid nicht stabilisiert sein..
Der Ansatz kann vergrößert werden; z.B. die dreifache Menge in einem 1000 ml Erlenmeyerkolben ist gut geeignet für Experimentalvorträge in großen Hörsälen.

Literatur & Links:
H. Brandl: "Trickkiste Chemie" - S. 55-61
G. Wagner: "Chemie in faszinierenden Experimenten" - Versuch 77, S. 92-94


Juli 2008: Mit Kapillaren zur Steigung

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Seite erstellt am: Donnerstag, 31. Juli 2008, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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